Die Geschichte Ehringshausen ist sehr vielfältig. Diese reicht vom Bau der Eisenbahn über die einzigste Brücke über die Dill bishin zur jüdischen Vergangenheit. Die Geschichte von Ehringshausen ist der größte Bestandteil in unserem Museum.
Die Gründung Ehringshausen geht weit zurück, im Lorscher Codex wird „Irinc“ als Gründer von Ehringshausen erwähnt.
Die Eisenbahn kommt
Die Eröffnung der Bahn von Köln nach Gießen erfolgte zwischen 1859 und 1862 in vier Teilstrecken. 1860 wird der der Abschnitt von Ehringshausen nach Wetzlar in Betrieb genommen, 1861 bis Gießen. Anfangs fuhren nur wenige Personenzüge über die damals noch eingleisige Strecke, die Strecke bekam für den Güterverkehr große Bedeutung.
Ehringshäuser Dillbrücken
Mit der Zeit gab es in Ehringshausen verschiedene Dillbrücken, allerdings nicht an verschiedenen Stellen, es gab immer nur eine gleichzeitig. Im zweiten Weltkrieg wurde die Brücke zerstört.
Juden in Ehringshausen
Im Jahre 1933 leben 43 jüdische Personen in Ehringshausen. Sie hatten einen Betraum in der Bahnhofstraße wo sie ihren Gottesdienst abhielten.
Mit den Worten „Wo du hinkommst, brauchst du keine Puppe mehr“ entreißt ein Ehringshäuser SA-Mann am 10. Juni 1942 diese Puppe der neun jährigen Ruth Buchheim in der Bahnhofstraße 66. Die noch in Ehringshausen lebenden Juden wurden in zwei Schüben in die Vernichtungslager verschleppt, von den Ehringshäuser Juden überlebt keiner.
Die achtlos fortgeworfene Puppe übergibt Ruths zweiundsiebzigjähriger Großvater Nachbarn, die sie verwahren. Den Großvater deportiert man zehn Wochen später.